TramTrain-Konsortium mit oberösterreichischer Beteiligung vergibt vier Milliarden Auftrag an Stadler-Rail. Damit sichert sich Oberösterreich kostengünstige Ersatzbeschaffungen auf Lokalbahnen und fügt ein weiteres Puzzlestück beim Mega-Projekt Regionalstadtbahn ein.
In Oberösterreich wurde mit der Infrastrukturoffensive, welche 2019 zwischen ÖBB und dem Land OÖ paktiert wurde, der Turbo zum Ausbau des öffentlichen Verkehrs gezündet. Neben dem Erhalt aller Regionalbahnstrecken, der Modernisierung von Bahnhöfen und Haltestellen und der Elektrifizierung der Schienentrassen besteht aber ebenfalls Bedarf an der Modernisierung des Fuhrparks, um zukünftige Anforderungen eines attraktiven ÖV-Systems erfüllen zu können. Besonders im Zusammenhang mit der Erweiterung des S-Bahn-Systems um zwei weitere Schienenverbindungen ins Mühlviertel wird der Bedarf von speziellen Schienenfahrzeugen zwingend notwendig.
Mit dem Durchbindungsprojekt Mühlkreisbahn und der Errichtung einer weiteren Stadtbahn von Linz nach Gallneukirchen/Pregarten wurde ein ÖV-Projekt der Superlative gestartet. „Eines der Hauptziele des Projekts ist es rasch, unkompliziert und bequem von den Umlandregionen zu zentralen Punkten innerhalb der Landeshauptstadt zu reisen. Um dies rechtlich und technisch zu ermöglichen, braucht es spezifische Stadtbahnfahrzeuge“, fasst Landesrat für Infrastruktur Mag. Günther Steinkellner zusammen.
Die zeitgerechte Beschaffung derartiger Fahrzeuge konnte nun im Zuge einer notwendig gewordenen Ersatzfahrzeugbeschaffung für Lokalbahnen in Oberösterreich und Teilnahme am international aufgestellten TramTrain-Projekt sichergestellt werden. Die notwendigen Beschlüsse dafür wurden im Januar 2020 und im Dezember 2021 im Landtag herbeigeführt.
Bei diesen Stadtbahnfahrzeugen (sog. TramTrains) handelt es sich um eine Symbiose aus Zug und Straßenbahn. Mit solch besonderen Mischformen können sämtliche Crashnormen, die außer- und innerstädtisch unterschiedlich ausgeprägt sind, erfüllt werden. Darüber hinaus kann ein hoher Reisekomfort, mit ausreichend Sitzplatzmöglichkeiten und WC-Einrichtungen, sowie die Nutzung auf Strecken mit unterschiedlichen Stromsystemen gewährleistet werden. Außerhalb der Stadt können somit Reisegeschwindigkeit von bis zu 100 km/h erzielt werden und dabei gleichzeitig im städtischen Bereich zentrale Haltestellen angefahren werden.
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